Veganer Festtagsbraten aus der Vetzgerei

PlanetPaket Geschenkpapier

Nach einem erfolgreichem Crowdfunding im Herbst 2017 hat in Berlin vor einigen Wochen die Vetzgerei eröffnet - eine der ersten veganen Metzgereien überhaupt. Während sogar bis in die hohe Politik darüber gestritten wird, ob sich ein pflanzliches Produkt überhaupt Käse oder Wurst nennen darf, finde ich diesen spielerischen Umgang sehr sympathisch. Und als die Gründer auf ihrer Facebook-Seite einen veganen Braten zum Vorbestellen für die Weihnachtstage anboten, dachte ich: Warum nicht! Das testen wir ...

Ursprünglich hatte ich darüber nachgedacht, selbst einen Braten aus Seitan zuzubereiten. Doch die Möglichkeit, erst einmal ein Produkt zu testen, das sich schon bewährt hat und von echten Profis hergestellt wird, erschien mir schließlich attraktiver. Also habe ich ganz unkompliziert per Facebook-Chat einen Seitan-Braten mit Backpflaumen bestellt, 1 Kilo für 20 Euro. Das ist natürlich erheblich teurer als billiges Supermarktfleisch, aber umgekehrt auch sehr viel preiswerter als Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung.

Foto: PlanetPaket

Am Vorweihnachtstag holte mein Lebensgefährte den fertigen Braten dann ab und vergass dabei leider zu fragen, wie man "das Ding" denn nun zubereitet. Es handelte sich dabei nämlich um einen fertigen Teig in einer Aluschale, der noch gegart werden musste. Also rief ich in der Vetzgerei an und erhielt eine einfache Anleitung: Ca. 1,5 Stunden im Backofen bei 160 Grad backen, wer es besonders knusprig mag, kann die Temperatur zum Ende der Backzeit nochmal etwas erhöhen.

Gesagt getan - die Zubereitung klappte wunderbar und der pflanzliche Braten bildete trotz der vergleichsweise niedrigen Temperatur rundherum eine schöne Kruste. Dazu gab es - ganz klassisch - Knödel und Rotkohl. Mit Ausnahme der Kinder, die aber auch einen "echten" Braten sehr wahrscheinlich verschmäht hätten, schmeckte es allen gut. Die Konsistenz lässt sich wohl am ehesten mit einem Hackbraten vergleichen. Der Braten war kräftig gewürzt und passte sehr gut zu den bewährten Beilagen. Einziger Wehrmutstropfen ist für mich die Verwendung einer Aluschale, da das Material ja durchaus in der Kritik steht und sich auch schlecht recyceln lässt. Vielleicht könnte man zukünftig die Masse irgendwie anders (umweltfreundlicher) abfüllen und die Kunden backen den Braten in einer Kastenform, wie sie viele zum Backen von Kuchen ohnehin Zuhause haben.

Spätestens im neuen Jahr werden wir uns nochmal auf den Weg zur Vetzgerei machen und das eine oder andere Produkt testen. Ich bin zwar keine Veganerin und auch nicht auf dem Weg dorthin, finde die Reduzierung tierische Produkte aber durchaus sinnvoll und freue mich deshalb immer über eine leckere Alternative.

Die Vetzgerei

 

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