Plastikfrei Haare waschen mit Shampoo Bars
Lange war ich auf der Suche nach einer Alternative zu herkömmlichen Shampoos. Dabei geht es mir vor allem um den Müll, der mit jeder geleerten Flasche anfällt. Aber auch im Hinblick auf die Zutaten bin ich nach einigen Recherchen "aufgeschreckt" bzw. sicher, dass in konventionellen Produkten jede Menge fragwürdige oder zumindest verzichtbare Inhaltsstoffe stecken. Probiert habe ich schon so einiges, bis ich nun endlich fündig geworden bin.
Nachdem ich mit DIY-Shampoo aus Rosskastanien, in Wasser aufgelöstem Roggenmehl und diversen Haarseifen suboptimale Erfolge erzielt habe, landete ich immer wieder bei einem herkömmlichen Shampoo, bis ich mich zu einem neuen Versuch aufraffen konnte. Das Doofe ist: Jedes Haar ist anders und deshalb scheint es mir beim Thema Haarewaschen besonders schwierig von den Tipps und Erfahrungen anderer zu profitieren. Während eine meiner Kolleginnen schönes, glänzende Haar dank Roggenmehl und saurer Rinse ziert, hinterlässt diese zwar aufwändige, dafür aber sehr umweltfreundliche Variante auf meinen Haaren einen unschönen Film, mit dem ich mich überhaupt nicht wohl fühle.
Ein weiteres Problem ist sicher meine mangelnde Bereitschaft eine lange Umstellungsphase mit sehr fettigem Haar oder anderen unansehnlichen Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Dazu bin ich einfach zu ungeduldig und büße zu viel Lebensqualität ein, weil ich mich dann insgesamt schmuddelig fühle.
Eher zufällig habe ich dann kurz vor Weihnachten die Shampoo-Bars von Sauberkunst entdeckt. Die kleine Seifenmanufaktur mit Sitz in Brandenburg vertreibt ihre Produkte über einen eigenen Online-Shop. Es gibt glücklicherweise aber auch drei kleine Läden, einer davon mitten in Berlin, in der Nähe des Alexanderplatzes.
Dort stieß ich also bei der Suche nach praktischen Weihnachtsgeschenken auf die kleinen, festen Shampoos und mir wurde zum ersten Mal klar, dass es noch eine weitere Alternative neben Haarseifen und Co. gibt. Der Unterschied zwischen Haarseifen und Shampoo-Bars liegt zum einen in den Zutaten. Während die Herstellung von Haarseifen genau wie bei klassischen Handseifen aus einem relativ aufwändigen Verseifungsprozess von Natron und Fetten besteht, werden für Shampoo Bars Tenside mit Fetten bzw. Ölen vermischt, zusammengepresst und getrocknet. Nach meinen Erfahrungen ist die Anwendung der Bars der Verwendung flüssiger Shampoos sehr viel ähnlicher. Sie entwickeln aufgrund der Tenside einen angenehmen Schaum und lassen sich deshalb gut im Haar verteilen. Weiterer Pluspunkt: Sie sind sehr ergiebig, denn in Kontakt mit Wasser löst sich immer nur ein dünner Shampoo-Film, während der Rest fest bleibt. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings auch, dass die verwendeten Tenside (SLSA) zwar für den Einsatz in naturkosmetikschen Produkten zugelassen, dabei aber nicht unumstritten sind. Bei empfindlichen Menschen können zum Beispiel Hautreizungen auftreten. Ich vertrage die Mischungen bisher sehr gut.
Die Shampoo-Bars gibt es für verschiedene Haartypen. Ich habe bereits sehr gute Erfahrungen mit der Sandelholz-Variante gemacht. Zum Testen bereit liegt in meinem Badezimmer auch schon "Froschkönig" mit Avocado-Öl und grüner Tonerde.
Kommentare
ich benutze auch seit ca. 2 Jahren die Shampoo Bars von Sauberkunst. Seit ein paar Wochen mache ich noch eine Säure mit Zitronensaft (2 EL auf 1 L Wasser), da mein Haar sonst immer so stumpf aussah. Liegt auch an dem Wasserhärtegrad hier. Es gibt auch noch die Bio-Shampoobars von Rosenrot. Die haben auch einen festen Conditioner.
Viele Grüße
Anja
P. S. Wir schreiben über ähnliche Themen ;-)
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